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Aus meinem Bücherregal

Marie Marcks: Krümm Dich beizeiten!


Die Zeit, in der die Karikaturistin Marie Marcks ihren Band "Krümm Dich beizeiten" herausbrachte, fiel in meine Grundschulezeit - Die Zeit, in der ich gerade lesen konnte und mit Begeisterung alle Texte verschlang, die für die Erwachsenen interessant waren, die politische und gesellschaftliche Verhältnisse beleuchteten, auch wenn mir die Zusammenhänge damals sicherlich noch nicht richtig erschlossen.

Marie Marcks machte sich vor allem in der Bundesrepublik Deutschland der unmittelbaren Nachkriegszeit einen Namen als Karikaturistin, die mit spitzer Feder die gesellschaftlichen Verhältnisse zeichnet und kritisiert. Gerade in den 1960er- bis 1980er-Jahren veröffentlichte sie zahlreiche Werke über die Rolle der Frau, die Umwelt- und Friedensbewegung, Kernkraft und Kapitalismus.

Das Buch "Krümm Dich beizeiten" kann wohl als eine typischen Zusammenstellung von Karikaturen aus diesen Bereichen angesehen werden.

Marie Marcks zeigt darin in ihrem typischen Stil mit wolkigen Sprechblasen und blumigen Nasen die Rolle von Schule und Erziehung in einer Gesellschaft, die sich ganz dem Profitstreben des Kapitalismus unterordnet. So werden die Kinder schon von Geburt an mit angeblich pädagogisch wertvollem Spielzeug zum Lernen animiert, sie werden in der Schule mit Wissen vollgestopft, und sie sollen später nützliche Zahnräder im Räderwerk der Industrie werden.

Diese Entwicklung vom neugeborenen Menschen zum funktionierenden Bürger wird begleitet von wohlmeinenden Worten zahlreicher Politiker und von einer klaren Rollenverteilung zwischen Frau und Mann, die der Mutter jegliche Verantwortung für das Heranwachsen der neuen Staatsbürger überträgt.

Die Zeichnungen von Marie Marcks sind mir begegnet in der Zeitschrift "Spielen und Lernen", deren eigentlich für Erwachsene gedachten Mantelteil ich als Kind stets mit großem Interesse intensiv studiert habe. So haben mich die Bilder und Aussagen von Marie Marks schon in meiner Kindheit geprägt und sind mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben.

Verwandte Themen: Der Struwwelpeter, Ada Lovelace, Hetero-Normativität und Geschlechterrollen

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